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„Polizei und Verein brechen alle Rekorde – Nicht aufgeben, Wilde Horde!“

Die größte der drei Kölner Ultra-Gruppen hat momentan mit Repressionen zu kämpfen, die es in dieser Form im deutschen Fußball bislang nicht gab. Nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Sinsheim am 04.03.2012 kam es auf einer Autobahnraststätte zu einem Überfall von Anhängern des FC auf einen Bus mit Fans der Borussia aus Mönchengladbach. In den folgenden Tagen wurde u. a. die Ultra-Gruppe Wilde Horde in den Medien bezichtigt, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein, ohne das die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen waren. Auch in der Medienlandschaft gilt die Unschuldsvermutung. Mehr als fragwürdig ist aus unserer Sicht auch die Informationspolitik der Kölner Polizei. So wurden offenbar während der Ermittlungsverfahren Namen von verdächtigten (!) Personen an die Presse weitergegeben. Des weiteren wurden Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern und in den Räumlichkeiten der Horde vorgenommen, die einer Razzia glichen. Hier wurden auch Dinge wie Abtönfarbe und Kleidung der Wilden Horde sichergestellt und als gefährlich dargestellt.

Der 1. FC Köln sah sich aufgrund des medialen Drucks offenbar gezwungen, sofort zu reagieren und verhängte unverzüglich bundesweite Stadionverbote gegen Mitglieder der Wilden Horde und prüft Vereinsausschlussverfahren sowie ein Gruppenverbot. Der Status eines Fan-Clubs wurde der Wilden Horde bereits entzogen. Auch hier wurde das demokratische Grundprinzip der Unschuldvermutung untergraben.

Wir möchten an dieser Stelle klarstellen, dass wir uns von derartigen Vorfällen, sollten diese tatsächlich so wie in den Medien dargestellt vorgefallen sein, eindeutig distanzieren! Derartige Gewaltexzesse haben für uns mit Fußball nichts zu tun und widersprechen unserer Auffassung von „Ultra“. Dennoch wollen wir der Wilden Horde mit dem Spruchband unsere Solidarität bekunden, hoffen aber gleichzeitig, dass auch eine Aufarbeitung der Vorkommisse innerhalb der Fanszene stattfindet. Jetzt ist jedoch Zusammenhalt gefordert und es gilt Verein, Polizei und Presse zu zeigen, dass unbequeme Fans nicht so einfach unterzukriegen sind und zum Spielball der Repressionen gemacht werden können.