Das war es nun also, das 101. Derby. Es wurde verloren. Also abhaken könnte die Devise lauten. Dies tun wir auch. Vorher wollen wir jedoch noch ein paar Worte zum Derby finden.
Zunächst einmal war die Vorfreude auf dieses 101. Derby überschaubar. Heiß wie Frittenfett war letztes Mal. Auf dem Platz hat sich dann ein ähnliches Bild von unserer Mannschaft gezeigt. Es soll Menschen geben, die behaupten, die Leistung war passabel. Das mag sein, aber wohl eher dann, wenn man sie mit der des Gegners vergleicht. Letztendlich war es dann doch eher das typische Kellerduell. Zum Abgewöhnen!
Des Gegners Leistung auf den Rängen war ebenfalls, wie erwartet, kaum wahrnehmbar. Leider wusste jedoch auch unser Anhang weitestgehend diese Tristesse nicht wirklich zu durchbrechen, sodass es bei kleineren akustischen Highlights blieb. Klappte die Choreo noch ganz ordentlich und bot sich auch zum Anfang der zweiten Halbzeit optisch ein nettes Bild, so bleiben neben dem sportlichen Ergebnis zwei weitere negative Highlights in Erinnerung, die wir unbedingt ansprechen wollen.
Der erste Aufreger erreichte uns einige Tage vor dem Spiel aus Hamburg. Die geplante Choreo solle uns gestattet werden, jedoch nur zum Teil. Der Teil, der den Oberrang mit einbinden sollte und aus über 3000 roten und weißen Konfetti-Frisbees bestand, welche den Bremen bezogenen Part im Unterrang farblich unterstreichen und optisch erst ansprechend aussehen lassen sollte, wurde uns vom HSV untersagt. Die simplen Begründungen waren wie folgt: 1. Konfetti-Frisbees, Konfettikanonen oder Ähnliches sind aus Brandschutzgründen verboten und 2. führt der Einsatz von Konfetti zu erheblichen Mehrkosten bei der Reinigung.
Fakt ist jedoch: Das Material war aus B1 Brandschutzmaterial, nur löst sich dieses im Anschluss an deren Bestimmung leider nicht in Luft auf, sondern flattert nur durch diese gen Boden. Vor Ort, wo uns nun die dennoch mitgeführten Kartons abgenommen wurden, bot man uns jedoch eine simple Lösung für unser Problem an: Man könne die Mehrkosten bei der Reinigung doch einfach, wie es der HSV Supportersclub sonst tut, übernehmen. Unsere finanziellen Mittel sind jedoch nicht mit denen des aufgeblähten Supporters Club zu vergleichen. Sollte dies tatsächlich der Wahrheit entsprechen, ist mehr als fraglich, warum der SC nicht für fankulturelles Gut, dessen Erhalt und Umsetzung kämpft. Stattdessen zahlen sie einfach dafür. So bleibt uns vorerst festzuhalten, dass beim Hamburger SV gewisse Fanbelange noch weniger wert zu sein scheinen, als es anderenorts der Fall ist.
Punkt zwei folgte wenig später. Zum Einlaufen der Teams kam es während der Choreographie zum wiederholten Male dazu, dass es sich entweder volltrunkene Vollidioten oder aber völlig verblödete Menschen leisteten, ihre fehlende Intelligenz und Sozialkompetenz auf eine Art und Weise darzustellen, welche so ganz und gar nicht klargeht. Zunächst einmal ist es aus vielerlei Gründen schon einmal völlig daneben, während einer Choreographie zu zündeln. Das Wesentliche dabei jedoch dürfte sein, dass die genutzte Pyrotechnik dann in Bereichen entsorgt wurde, indem sich Menschen befanden. In diesem Fall traf es wohl einen älteren Bremer in Kopfnähe. Einfach nur ein schäbiges Verhalten, das es zu verurteilen gilt! Eine Diskussion über das generelle Verbot von Pyrotechnik sparen wir uns an dieser Stelle. Unsere Meinung hierzu sollte hinlänglich bekannt sein. Diejenigen die in Gelsenkirchen, Hamburg und Co. für derartige mutwillige Gefährdungen anderer Mitmenschen verantwortlich sind, sollten sich nicht wundern, wenn sie dafür auch herangezogen werden. Darum sagen wir es noch einmal klar und deutlich: Unterstützt lieber die Choreos und lasst diese Scheiße sein. Es war ein Bremer, der damals bei einer ähnlichen Aktion im Weserstadion schwer verletzt wurde und bis heute unter den Folgen leidet. Wir sind es ihm und uns allen schuldig, verantwortungsvoll mit der Gesundheit Dritter umzugehen!