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Rückblick Hinrunde 2015/2016

Nach einer ereignisreichen und sportlich durchwachsenen Hinrunde möchten wir die Ereignisse Revue passieren lassen. Vieles ist geschehen, was uns nicht so recht los lässt. Nur das Wenigste ist positiv in Erinnerung geblieben, das Allermeiste jedoch wird uns wahrscheinlich langfristig negativ beeinflussen. Ob sportliche Tiefschläge, menschliche Enttäuschungen, der lange Arm der Staatsgewalt oder polemische Presseartikel, auf nichts durften wir verzichten. Auch der überraschende Sieg im Pokalspiel in Gladbach konnte uns über den schlechten Eindruck, den die Mannschaft auch in den letzten fünf Bundesligaspielen hinterlassen hat, nicht hinweg trösten. Trotz einiger erkennbarer Bemühungen der Spieler, überwintern wir wie schon im letzten Jahr im Tabellenkeller.

Der Anfang allen Übels, zumindest wenn wir auf unsere Gefühlswelt eingehen, liegt schon etwas länger zurück. Mit der nun jahrelang anhaltenden sportlichen Talfahrt geht es uns, wie sicher den meisten Werder-Fans, alles andere als gut. Zuletzt haben wir es noch irgendwie geschafft, das Ruder in der Hand zu behalten und uns den letzten Funken Hoffnung auf bessere Tage nicht zuletzt mit selbst gesetzten Highlights zu erhalten. Zu diesen Highlights zählt auch immer das Nordderby. Die unehrenhafte Niederlage im letzten Derby wirkte wie ein derber Schlag ins Gesicht.

Die Ruhe und das Fingerspitzengefühl, welches uns Werder Fans die letzten Jahre ausgemacht hat, werden derzeit auch durch die Reden der Mannschaft auf eine harte Probe gestellt. Wer immer wieder nur Parolen schwingt, nicht aber einmal beim Derby den Biss hat, diesen auch Taten folgen zu lassen, verhöhnt – übertrieben dargestellt – das Verständnis und die Geduld der Fans und treibt so einen Stimmungsumschwung voran. Es ist für uns besonders wichtig, dass nicht so viel gequatscht wird, sondern uns Fans gezeigt wird, dass der Wille und die Einstellung stimmt – und zwar dauerhaft.

Gegen die Elbstädter gab es für uns nicht nur die sportliche Enttäuschung zu verdauen, sondern auch die fehlende Unterstützung seitens des Vereins bei der Umsetzung einer Idee, die für die Durchführung des „Chaos-Intros“ beim Nordderby gedacht war. In ganzen drei Wochen war es nicht möglich ein 20 sekündiges Video zu erstellen, das über die Leinwände mit einer kleinen Einstimmungsrede durch bspw. unseren Trainer und anschließendem Countdown für den Zeitpunkt des Konfettiwerfens eingespielt werden sollte. Dies hätte unserer Meinung nach sehr geholfen, sowohl um den Zusammenhalt von uns Fans an diesem Tage zu stärken, als auch den Zeitpunkt des Konfettis, wovon unser ganzer Arbeits- und Geldeinsatz nicht unerheblich abhängig war, zu koordinieren.

Abseits des Spielgeschehens sehen wir uns immer mehr mit unangemessenen und überzogenen Polizeieinsätzen konfrontiert. Besonders deutlich wurde dies am 13. Spieltag, kurz nach den Anschlägen von Paris und dem aufgrund einer Terrorwarnung abgesagten Länderspiels in Hannover. Die Polizei wirkte an diesem Tag besonders nervös und gereizt. Dies führte wahrscheinlich zu polizeilichen Maßnahmen, die die Bremer Ultra Gruppen daran hinderten geschlossen nach Wolfsburg zu kommen und die Mannschaft zu unterstützen. Das Vorgehen der Polizei und die mediale größtenteils einseitige Darstellung der Ereignisse führen uns erneut vor Augen, warum wir gegenüber Presse und Staatsmacht skeptisch sind. Unser Team zu unterstützen und ihm quer durchs Land hinterher zu reisen, lassen wir uns auch zukünftig von Niemand verbieten.

Abschließend möchten wir uns bei den fleißigen Choreohelfern und allen Menschen, die uns im vergangen Jahr unterstützt haben, ganz herzlich bedanken. Wir wissen euer Engagement sehr zu schätzen! In sportlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig zusammenzuhalten und dieses Engagement beizubehalten. Das wünschen wir euch und uns zum Jahresende und verbleiben mit kritischen, aber auch kämpferischen Grüßen.

Wanderers Bremen